Das Üben der Achtsamkeit, das ist so eine Sache. Es ist gar nicht so einfach, sich auf Dinge zu konzentrieren, und dann klingelt das Handy, die Kinder benötigen etwas, das Essen ist noch nicht fertig, der Job strengt an, die Liste läßt sich ewig fortsetzen.
Eine sehr gute Art die Achtsamkeit zu trainieren ist die gehende Wasserschalen-Meditation, die im Übrigen auch als reine Meditation genutzt werden kann. Es empfiehlt sich für die Anfänger eine Schale aus Plastik.
Die Angelegenheit ist schnell erklärt, man stellt sich im Stehen eine (leicht) mit Wasser gefüllte Schale (bequem) auf den Kopf, richtet diese gerade aus, um dann einige Schritte zu unternehmen, aufgerichtet und unaufgeregt. Man sollte auch ganz langsam „gehen“, in Zeitlupe etwa (vergleiche die allgemeine gehende Meditation), um ein Gefühl für Körper, Raum und Zeit zu bekommen.
Wer nun immer langsamer gehen kann, der nähert sich dem Ziel der Sache, die Achtsamkeit wird immanent, der/die Übende verschmilzt mit der Schale, das Wasser verbindet sich (durch die Gleichheit der Schwingungen) mit dem Wasser im Körper.
Etwas anspruchsvoller sind die Wendungen, um die Ecke gehen oder anhalten. Wer im Freien üben kann, der kann immer weiter gehen, das ist von Vorteil.
Es reicht völlig, jeden Tag (fünf Tage die Woche) fünf Minuten zu üben, mehr ist natürlich immer gut. Auch sollten Sie bei der gehenden Wasserschalen-Meditation alleine sein, das Telefon ausschalten, ganz bei sich ankommen. Freunde von mir machen diese Meditation jeden Morgen als Vorbereitung auf ihre Waschungen (Dusche), um so mit dem Wasser verbunden zu sein, und um die Zeit für sich optimal zu nutzen.
Mein Rat ist es, wenigstens zu versuchen mit der Wasserschale „zu verschmelzen“.
Der Weg ist das Ziel!
Wer weilt in Meditation, der lebte in Rechtschaffenheit
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Mein Mitgefühl für alle Lebewesen soll wie der grenzenlose Himmel sein. Befreit, muß der Geist nicht mehr an weltlichen Dingen festhalten. Wenn ich auch in dieser Welt der Illusion lebe, soll meine Meditation doch wie die Lotosblüte sein, die sich schön und makellos aus dem Schlamm erhebt. Mit geläutertem Geist huldige ich dem Buddha, dem Erleuchteten
– Aus dem Chan-Buddhismus –
Wen das Brummen einer Fliege noch stört, hat bei seiner Meditation noch nicht das Brummen von zwei Fliegen in verschiedenen Ecken eines Zimmers gleichzeitig gehört
– Christa Schyboll – Deutsche Schriftstellerin – geboren 1952
Die weite Welt: Ein Staubkorn im Raum. Die ganze Weisheit der Menschen: Worte. Die Völker, die Tiere und die Blumen der sieben Länder: Schatten. Das Ergebnis lebenslanger Meditation: nichts.
– Omar Khayyam – Persischer Mathematiker, Astronom, Philosoph und Dichter – 1048 bis 1131
O meine Hand, du seltsames Geschöpf, du warst mir immerdar ein Angelhaken der Meditation. Wenn ich in deine Schale blicke, meine ich ein Geistgebilde zu schauen
– Christian Morgenstern – Deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer – 1871 bis 1914
Die rechte Wissenschaft ist die Meditation, der rechte Gottesdienst die Erfüllung der Gebote, der rechte Glaube die Bescheidenheit, der echte Adel ist die Demut, die echte Ehre das Wissen.
– Tausendundeine Nacht (arabisch „Alf Laila Wa Laila“ – Sammlung morgenländischer Erzählungen indisch-persischer Herkunft, übers. ins Arabische vermutlich im 8. Jahrhundert)
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