Einmal sprach der Vollkommene zu seinen Anhängern über die Ketten, die der Suchende zu überwinden habe, die Ungewissheit und Zweifel im Herzen schüren, die Unentschlossenheit und keine Zuversicht hinterlassen.
Zuerst einmal sind da die schlechten Gefühle gegenüber dem Lehrer, die die erste Kette darstellen. Wer sich dem Lehrer gegenüber nicht sicher ist, an seinen Worten zweifelt, unentschlossen ist ob er ihm folgen soll, darin auch keine Zuversicht sieht, der hat die erste Kette nicht gesprengt.
Dann sind da diejenigen, die gegenüber der Lehre schwankend sind, die Botschaft nicht hören (oder nicht hören wollen), Skepsis im Herzen fühlen, unentschieden gegenüber der Anschauung sind, die auch keine Hoffnung in das Dharma legen, die haben die zweite Kette noch nicht gesprengt.
Weiterhin sind da solche, die der Gemeinschaft gegenüber sich befangen fühlen, Kritik an der Sangha haben, ihr ängstlich gegenüberstehen, wenig Sicherheit aus der Zusammenkunft ziehen, die haben die dritte Kette noch nicht gesprengt.
Auch gibt es Suchende, die den Übungen gegenüber beklommen sind, Misstrauen über den Nutzen verspüren, labil und ohne Disziplin sind, keine Chance im Meditieren sehen, die haben die vierte Kette noch nicht gesprengt.
Dann gibt es noch die, die dem Leben an sich unwirsch gegenüberstehen, haltlos taumeln, das Misstrauen zur Heiligkeit allen Seins nicht auflösen, instabil und brüchig allem Sein mit Härte begegnen, keinen Lichtpunkt sehen (oder auch nicht sehen wollen), die haben die fünfte Kette noch nicht gesprengt.
Die, die die Ketten noch nicht gesprengt haben, die sind der Gier und dem Hass, der Verblendung ausgeliefert, ohne dagegen etwas machen zu können, denn ihr Herz ist in Ketten gelegt, ist ein Gefangener ihrer Vernarrtheit, ihres Durstes nach immer mehr.
Wer so lebt, der will nicht mit Eifer und Hingabe nach dem Weg Ausschau halten, der findet auch kein Tor, und kein Nirvana. Dafür benötigt der Suchende Anstrengung, Disziplin und Beharrlichkeit.
Ein solcher Suchender wird unmöglich zur „Erleuchtung“ gelangen, da ihm die wichtigsten Qualitäten fehlen. Wer aber diese Ketten sprengen kann, der ist fähig ein „erleuchtetes“ Wesen zu werden, wird nicht mehr gefesselt sein, so erklärte der Vollkommene.
Der Erhabene führte aus, dass der Enthusiasmus für den Weg am Anfang aller Betrachtungen steht. Selbst wenn der Weg noch unbekannt ist, so spürt der Suchende gleichwohl eine Anziehung, die ihn in diese Richtung zieht, ähnlich einem Magneten, der zu spüren ist.
Spüren Sie in sich hinein, welche Anziehung wirkt auf Sie? Und wissen Sie um die Ketten, die ihr Herz verschnüren?
Der Weg ist das Ziel!
Ist dem Jünger Leichtsinn schrecklich, ist die Achtsamkeit ihm teuer, sprengt er groß und kleine Ketten, glimmt er allmählich aus wie Feuer
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Die Unglücklichen ketten sich so gern aneinander
– Gotthold Ephraim Lessing – Deutscher Dichter der Aufklärung – 1729 bis 1781
Hunde an Ketten sind bissiger als alle anderen
– Deutsches Sprichwort –
Oft ist es sicherer in Ketten gefesselt, als frei zu sein.
– Franz Kafka – Deutschsprachiger Schriftsteller – 1883 bis 1924
Der Mensch ist frei geboren und liegt doch überall in Ketten
– Jean-Jacques Rousseau – Genfer Schriftsteller, Philosoph und Pädagoge – 1712 bis 1778
Das Volk, das ein anderes Volk unterjocht, schmiedet seine eigenen Ketten.
– Karl Marx – Deutscher Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker, politischer Journalist, Protagonist der Arbeiterbewegung sowie Kritiker des Kapitalismus und der Religion – 1818 bis 1883
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