Wir alle haben immer einen Grund für unser Handeln, jedes Verhalten baut auf vielen Ursachen auf, nach Buddha spreche ich hier vom Gesetz von Ursache und Wirkung.
Wir wissen, dass jede Aktion auch eine Reaktion mit sich bringt, weshalb wir Verständnis für die Menschen (und ihre vielen Gründe) haben sollten. Anstatt eingeschnappt, aggressiv oder emotional zu reagieren sollten wir uns fragen, warum die besagte Person sich so verhält, ob vielleicht Ängste oder Bedenken aufkommen, ob gar Sachzwänge vorliegen, so dass die betreffende Person gar nicht anders handeln kann?
Und der subjektive Blickwinkel auf das Geschehen löst sich schnell auf, wenn wir uns vorstellen, dass wir in den Schuhen der anderen Menschen stehen, was wir jetzt an ihrer Stelle tun würden? Wenn Sie jetzt trotzdem kein Verständnis aufbringen können, an was könnte das liegen?
Werden hier Emotionen in Ihnen getriggert, vielleicht Ihre eigenen Ängste oder Nöte angesprochen? Ist das Verhalten der anderen Person wirklich falsch, oder könnte der Fehler auch bei mir liegen?
Und gibt es überhaupt ein „objektiv“ richtig, oder ein falsch? Ich würde sagen, dass es nur ein „subjektiv“ geben kann, denn ein jeder Mensch hält seinen Blickwinkel für richtig, mäkelt an der Sicht des Gegenübers herum. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge, so der dem Jesus von Nazareth zugeschriebene Satz, der bereits kaum Auslegung für wirkliche Objektivität übrig läßt.
Wäre es weiterhin möglich, dass ich Vorurteile (vorgefertigte Urteile) aufgebaut habe, wo kommt meine Abneigung gerade jetzt her? Erinnert mich diese Situation an vergangene Begebenheiten, bei denen ich vielleicht schon schlechte Erfahrungen gemacht habe?
Konkret gefragt: Gibt es Dinge oder Begebenheiten, die Sie triggern? Sachverhalte, die Sie in Rage bringen? Einen Typus an Mensch, den Sie einfach nicht mögen? Ertappen Sie sich zum Beispiel dabei, die Jugend für Dinge zu kritisieren, die Sie früher selbst getan haben, die Sie jetzt aber stören, weil Sie eben nicht mehr jung sind?
Oder, als weiteres Beispiel, regen Sie sich über das protzige Verhalten von Wohlhabenden auf (dicke Auto, teure Uhren), weil Sie eben nicht „reich“ sind? Immer liegen für unseren Handlungen auch tiefere Gründe vor, die selbst wir auf den ersten Blick nicht erkennen können.
Der subjektive Blickwinkel stört die Wirklichkeit, nach Buddha gibt es keinesfalls nur die eine Wahrheit, sondern unendlich viele Realitäten. Der subjektive Blickwinkel findet von jedem Subjekt aus statt, der Weg Buddhas wäre aber das Ziel!
Höher wirkt ein Blick der Ehrfurcht
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Willst du getrost durchs Leben gehn, blick über dich! Willst du nicht fremd im Leben stehn, blick um dich! Willst du dich selbst in deinem Werte sehn, blick in dich!
– Johann Caspar Lavater – Reformierter Pfarrer, Philosoph und Schweizer Schriftsteller – 1741 bis 1801
Zum offnen Himmel lenkt den Blick
– Victor Hugo – Französischer Schriftsteller – 1802 bis 1885
Die Willensfreiheit haben viele im Munde, im Geiste aber nur wenige
– Dante Alighieri – Italienischer Dichter und Philosoph – 1265 bis 1321
Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis
– Woody Allen – US-amerikanischer Komiker, Filmregisseur, Autor und Schauspieler – geboten 1935
Ich wohne in meinem eignen Haus, hab niemandem nie nichts nachgemacht, und lachte noch jeden Meister aus, der nicht sich selber ausgelacht
– Friedrich Nietzsche – Deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller – 1844 bis 1900
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